Patricia
3 falsche Annahmen über "Worbla"
Aktualisiert: 4. Feb. 2022
Da es nach wie vor einige falsche Annahmen über das Material gibt, wollte ich hier einmal die gängigsten Annahmen auflisten und entkräften oder erklären. Ohne großartig auszuschweifen kommen wir gleich zu den Punkten:
Das kann ich doch niemals im LARP verwenden, das Material splittert doch sicher und man verletzt sich schnell!
Das wohl am weitesten verbreitete Gerücht über Worbla, aber dadurch hoffentlich auch schon weitestgehend Entkräftete, wie ich hoffe. Vorweg: Worbla splittert nicht. Das ist quasi unmöglich!
Ja, es kann reißen; man kann es knicken und ja, man kann Löcher hinein hacken (z.B. mit einem Messer, einer Spitzhacke oder einem sehr spitzen Gegenstand), aber das ist auch schon alles. Die Worbla Sorten bestehen aus Thermoplasten, welche aus der Masse heraus kleben und darum auch zusammen geknetet werden können. Je nach Variante, sind sie flexibeler, oder fester, sowie aus nachhaltiger Produktion, mit einem hohen Anteil an Zellulose. Vergesst in dem Fall Hartplastik, so verhält sich Worbla nicht. Auf Messen oder Workshops nehme ich gerne einen Brustpanzer, der weder angemalt, noch fertig ist. Lediglich aus 1-2 Schichten Worbla besteht und somit wirklich ultra simpel. Teilnehmer dürfen dann mit einem Gummihammer darauf herumschlagen, während ein Körper drinnen steckt. Wenn man jetzt auf einem Hohlkörper herum hämmern würde, könnte dieser sicherlich beschädigt werden. Sprich es könnten sich Teile von dem Gegenstand lösen. Das liegt vor allem an der Flexibilität des Materials, es ist biegbar. Dennoch teilt sich dieser Gegenstand dann nur an den "Sollbruchstellen" und splittert nicht. Ich hoffe damit kann ich jedem die Angst nehmen, diesen Werkstoff auch im Rüstungsbereich einzusetzen.
2. Worbla schmilzt doch in der Sonne!
Jein. ;) Hier gibt es ein bisschen was zu beachten. Normalerweise verbaut man nicht nur 1 Schicht Worbla, sondern wendet die "Sandwich"-Methode an (Worbla - Pappe/Moosgummi/Leder/etc. - Worbla). Sprich es entsteht eine gewisse Dicke. Außerdem lässt man das Worbla hinterher nicht unbehandelt. Man bemalt es und versiegelt es zum Schluss. Worbla kann sich allerdings leicht aktivieren, wäre somit anfällig für Druck, wenn man nur eine Schicht verwendet und es lange der Lasersonne ausgesetzt ist. Schlimmer natürlich noch, wenn man sein Werkstück im Sommer bei knapp 35 Grad und mehr, im Auto, in der Frontscheibe, zurück lässt. Da helfen selbst Lasur, 3 Schichten und Daumendrücken nicht viel. Es wird sich sehr wahrscheinlich gänzlich verformen, es sei denn man sorgt für guten Schutz durch Isobox und Polsterung oder wenn man den Gegenstand in eine Decke einwickelt und im schattigen Bereich des Autos lagert. So solltet ihr eure Worbla Requisiten auch im Zelt lagern.
3. Worbla klebt nur auf der glatten Seite!
Das ist falsch.
Die glatte Seite ist lediglich die Seite, wo das Material im Herstellungsprozess über die Metallwalze gelaufen ist (die zweite Walze ist aus Silikon). Mal abgesehen vom Worbla's Transpa Art (hat keinen Eigenkleber, klebt aber dennoch bei großer Hitze durch Anschmelzen), für das ein paar andere Gesetze gelten, ist jedes Worbla auf jeder Seite klebend, nachdem man es ordentlich erhitzt hat.
